Herzlichen Glückwunsch! Du trägst ein kleines Wunder in dir. Doch statt nur Freude zu empfinden, plagt dich die Schwangerschaftsübelkeit – vielleicht sogar den ganzen Tag über. Keine Sorge, du bist nicht allein! Viele Schwangere erleben Übelkeit in den ersten Monaten. Auch wenn es jetzt anstrengend ist, sei dir sicher: Es geht vorbei! Und es gibt einiges, was du tun kannst, um diese Zeit erträglicher zu machen.
Warum tritt Schwangerschaftsübelkeit auf?
Die Hauptursache liegt in den hormonellen Veränderungen deines Körpers, insbesondere dem Anstieg des Schwangerschaftshormons hCG. Dein Körper stellt sich auf die neuen Umstände ein, was manchmal zu Übelkeit und sogar Erbrechen führt. Meist beginnt das Ganze zwischen der 5. und 7. Schwangerschaftswoche, erreicht seinen Höhepunkt um die 9. bis 12. Woche und bessert sich danach wieder. In den meisten Fällen klingt die Übelkeit bis zur 16. Woche ab – auch wenn es sich jetzt kaum vorstellbar anfühlt.
Was hilft wirklich gegen Übelkeit?
Zum Glück gibt es viele sanfte Wege, um die Beschwerden zu lindern. Hier sind einige bewährte Tipps:
1. Iss regelmäßig kleine Mahlzeiten
Ein leerer Magen kann die Übelkeit verstärken. Versuche, alle zwei bis drei Stunden eine Kleinigkeit zu essen. Trockene Snacks wie Zwieback oder Cracker helfen vielen Frauen, besonders direkt nach dem Aufwachen.
2. Trinke ausreichend, aber in kleinen Schlucken
Dehydrierung kann die Übelkeit verstärken. Versuche, über den Tag verteilt kleine Mengen Wasser oder Kräutertee zu trinken. Auch verdünnte Fruchtsäfte oder Brühe sind gute Alternativen.
3. Meide starke Gerüche und fettreiches Essen
Dein Geruchssinn ist jetzt besonders empfindlich. Koche, wenn möglich, leichte Mahlzeiten und vermeide stark gewürzte oder fettige Speisen, die schwer im Magen liegen.
4. Akupressur kann helfen
Es gibt spezielle Akupressurbänder für das Handgelenk, die sanften Druck auf einen bestimmten Punkt ausüben und so gegen Übelkeit wirken können.
5. Frische Luft und Bewegung
Ein Spaziergang an der frischen Luft kann Wunder wirken. Auch wenn du dich müde fühlst, kann sanfte Bewegung helfen, Übelkeit zu lindern.
6. Morgendliche Routinen anpassen
Stehe langsam auf und vermeide plötzliche Bewegungen. Ein kleiner Snack im Bett vor dem Aufstehen kann helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
7. Kalte Speisen bevorzugen
Warme Mahlzeiten setzen oft mehr Gerüche frei und können Übelkeit verstärken. Kalte oder lauwarme Speisen werden von vielen Schwangeren besser vertragen.
8. Zitrusfrüchte oder frische Aromen nutzen
Viele Frauen empfinden den Duft von Zitrone oder frischer Minze als angenehm. Ein Zitronenschnitz im Wasser oder das Riechen an einer Zitrusschale kann helfen.
9. Ausreichend Schlaf & Stressreduktion
Müdigkeit kann Übelkeit verstärken. Versuche, ausreichend zu schlafen und dir tagsüber Ruhepausen zu gönnen. Entspannungstechniken wie Meditation oder sanftes Yoga können ebenfalls hilfreich sein.
10. Ärztliche Unterstützung in Anspruch nehmen
Wenn die Übelkeit stark ist und dich im Alltag beeinträchtigt, kann deine Ärztin oder dein Arzt beispielsweise ein Vitamin B6-Präparat oder Medikamente wie Vomex oder Cariban verschreiben, die speziell zur Linderung von Schwangerschaftsübelkeit entwickelt wurden. Besprich mit deinem Arzt, ob das eine Option für dich sein kann.
Wenn du kaum Nahrung oder Flüssigkeit bei dir behalten kannst oder stark an Gewicht verlierst, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Nur wenige Tage nachdem ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt, begann die Übelkeit. Am Ende der fünften Schwangerschaftswoche baute sie sich langsam über zwei bis drei Tage auf: Zunächst war mir nur morgens ein wenig flau, zwei Tage später musste ich während des Frühstücks zur Toilette laufen und mich das erste Mal übergeben.
Die Übelkeit baute sich danach bis zur neunten Woche weiter auf, sodass ich mich bald zwei Mal pro Woche, später auch zwei Mal pro Tag übergeben musste. Übel war mir dabei quasi permanent und den ganzen Tag mit besonderer Intensität am Vormittag, Nachmittag und Abend vor dem Schlafengehen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in dieser Zeit aus dem Home Office arbeiten konnte. Ich hätte es nicht ins Büro geschafft.
Zu Beginn musste ich häufig würgen, ohne mich daraufhin zu übergeben. Später kam das Übergeben deutlich plötzlicher und von meist ganz von allein. Intensive Gerüche, vor allem ein voller Mülleimer, aber auch Essen auf dem Herd konnten zu einer sofortigen Reaktion führen. Zur Toilette habe ich es immer geschafft. Zum Essen habe ich keinen Ekel vor bestimmten Lebensmitteln empfunden.
Die Übelkeit hielt bis zur 15. Woche an und war sicherlich zwischen der neunten und zwölften Woche am schlimmsten. Nach der 15. Woche schlich sie sich langsam aus, sodass ich etwa in Woche 17 weitestgehend beschwerdefrei war. Bis zum Ende der Schwangerschaft musste ich mich nicht mehr übergeben und hatte nur ab und an ein wiederkehrendes flaues Gefühl, was sich schnell beruhigen ließ.
Regelmäßige kleine Mahlzeiten und gesunde Snacks! Die Schwangerschaftsübelkeit wurde stärker, wenn mein Magen nichts zu tun hatte.
Das Übergeben ließ sich nur durch Medikamente beruhigen, die mir mein Gynäkologe verschrieb und die ich für einige Wochen durchgehend genommen habe.
Das Vermeiden von intensiven Gerüchen, wie einem vollen Mülleimer, war wichtig: Das Übergeben selbst sorgte meist nur wenige Minuten für ein Gefühl der Erleichterung. In den Stunden danach litt ich oft unter noch stärkerer Übelkeit als zuvor.
Akupressur-Armbänder habe ich probiert und in der Anfangsphase als angenehm empfunden.
Halte durch – es wird besser!
Auch wenn es sich jetzt vielleicht nicht so anfühlt, erinnere dich daran: Diese Übelkeit ist vorübergehend. Bald wirst du dein Baby im Arm halten und diese Zeit liegt hinter dir. Erlaube dir, dich auszuruhen, dich verwöhnen zu lassen und auf deinen Körper zu hören. Du machst das großartig!
Zur Autorin
Ich bin Stella, 32 Jahre alt, Mama einer kleinen Tochter und die Autorin dieses Online-Magazins. Während meiner ersten Schwangerschaft hatte ich unzählige Fragen – zu meinem Körper, zur Geburt, zum Stillen und zum Wochenbett. Viele Antworten musste ich mir mühsam zusammensuchen, manches habe ich erst durch eigene Erfahrungen verstanden.
Heute möchte ich mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben – ehrlich, fundiert und einfühlsam. Ich recherchiere sorgfältig und lasse meine eigene Reise als Mama in meine Texte einfließen. Dabei decke ich die aufregende Phase von der Schwangerschaft, über die Geburt, zum Wochenbett, den ersten Monaten mit Baby und den Wiedereinstieg in den Beruf ab. Mein Ziel ist es, dich als werdende Mama zu informieren, auf deiner Reise zu begleiten und dich auf alles vorzubereiten, was dich in diesem neuen Lebensabschnitt erwarten kann.
Foto von Zohre Nemati / Unsplash