Ängste in der Schwangerschaft sind normal – So kannst du sie überwinden

Ängste in der Schwangerschaft sind normal – So kannst du sie überwinden

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Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit voller Veränderungen – körperlich, emotional und im gesamten Lebensumfeld. Viele werdende Mütter erleben dabei Unsicherheiten. Doch du bist nicht allein! In diesem Beitrag erfährst du, welche Schwangerschaftsängste typisch sind und wie du sie bewältigen kannst.

Geburtsangst bewältigen – Vertrauen in deinen Körper finden

Die Vorstellung der Geburt kann verunsichern. Werde ich die Schmerzen aushalten? Was, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert? Eine gute Vorbereitung hilft dir, deine Geburtsangst zu überwinden. Informiere dich über den Geburtsverlauf, erlerne Entspannungstechniken und tausche dich mit deiner Hebamme aus. Dein Körper ist für diese Aufgabe gemacht – und du bist nicht allein!

Veränderungen durch das Baby meistern

Mit einem Kind verändert sich das Leben – und das kann verunsichern. Werde ich noch Zeit für mich haben? Wie wird sich meine Partnerschaft entwickeln? Die Antwort: Ja, es wird anders, aber das bedeutet nicht, dass du dich selbst verlierst! Plane bewusst kleine Auszeiten, sprecht offen über eure Erwartungen und seid als Paar füreinander da. Viele Eltern berichten, dass ihr gemeinsames Leben mit Kind eine neue, tiefere Bedeutung bekommt.

Mutter werden – Unsicherheiten sind normal!

Bin ich eine gute Mutter? Mache ich alles richtig? Diese Gedanken kennen fast alle Frauen. Doch Perfektion gibt es nicht! Dein Baby braucht vor allem Liebe, Nähe und Geborgenheit. Du wirst mit der Zeit immer sicherer im Umgang mit deinem Kind. Vertraue auf deine Intuition – du bist bereits die beste Mama für dein Baby.

Was ist mit Job und Karriere?

Viele werdende Mütter fragen sich, wie sich ihr Berufsleben durch das Baby verändern wird. Werde ich nach der Elternzeit den Wiedereinstieg schaffen? Bleiben mir dieselben Chancen im Job? Wie lässt sich Familie und Karriere unter einen Hut bringen?

Die gute Nachricht: Es gibt viele Wege, beides zu vereinen – und du musst nicht sofort alle Antworten haben! Nutze die Schwangerschaft, um dir Gedanken über deine beruflichen Wünsche und Möglichkeiten zu machen. Kannst du flexibel arbeiten? Gibt es familienfreundliche Modelle in deinem Unternehmen? Vielleicht sind auch neue berufliche Wege eine Option für dich.

Wichtig ist, dass du dich nicht unter Druck setzt. Dein Tempo bestimmst du selbst! Manche Mütter möchten schnell zurück in den Beruf, andere genießen eine längere Auszeit mit ihrem Kind. Beides ist richtig – solange es sich für dich stimmig anfühlt. Der Schlüssel liegt in guter Planung, Kommunikation mit dem Arbeitgeber und einer verlässlichen Kinderbetreuung.

Vergiss nicht: Eine Familie zu managen schult viele wertvolle Fähigkeiten wie Organisation, Flexibilität und Stressresistenz – Soft Skills, die in der Berufswelt gefragt sind. Deine Karriere endet nicht mit einem Baby – sie entwickelt sich mit dir weiter!

Mein Körper verändert sich – wie gehe ich damit um?

Dein Körper leistet während der Schwangerschaft und Geburt Großartiges. Veränderungen wie Gewichtszunahme oder körperliche Beschwerden können herausfordernd sein. Doch viele dieser Veränderungen sind vorübergehend! Mit Bewegung, gesunder Ernährung und Achtsamkeit kannst du dich in deinem Körper wohlfühlen. Erinnere dich: Dein Körper schenkt dir gerade das größte Wunder – dein Kind!


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Meine persönlichen Ängste während der Schwangerschaft und wie ich damit umgegangen bin

Die Ängste, mit denen ich mich selbst konfrontiert gesehen habe, lassen sich in drei Kategorien einteilen:

1. Angst davor, keine liebevolle Mutter zu sein: Werde ich mein Kind lieben und eine gute Mutter sein?

Zwar konnte ich mir immer vorstellen, Mutter zu werden und ein oder zwei Kinder zu bekommen, jedoch habe ich nie einen sehr drängenden, intensiv emotionalen Kinderwunsch verspürt. Zudem hatte ich immer wenig Kontakt zu Kindern - ich selbst bin Einzelkind, meine Familie ist nicht sehr kinderreich und nur wenige meiner Freundinnen hatten bis dato Kinder.

Meine größte Sorge - vor allem vor der Schwangerschaft, war also, dass ich mein Kind vielleicht nicht genug lieben würde, ihm nicht genug Liebe zeigen könnte und daher die Bedürfnisse des Babys zu wenig berücksichtigen würde. Ich hatte Selbstzweifel, ob ich eine gute Mutter sein würde.

Doch mit der Schwangerschaft selbst haben sich diese Sorgen schnell in Luft aufgelöst. Nach ein paar Wochen, in denen ich mit der anfänglichen Übelkeit kämpfte, mir daher viel Zeit für mich selbst nahm und die Schwangerschaft und die anstehenden Veränderungen in meinem Leben reflektierte, nahm ich auch immer mehr wahr, dass ich ein Bedürfnis entwickelte, das Ungeborene in mir zu schützen und gut auf die Welt zu bringen.

An dem Tag, an dem ich das Geschlecht erfuhr, machte sich eine riesige Freude bei mir breit und ich spürte, wie ich mich auf das Baby und die weitere Schwangerschaft freute. Ich nahm wahr, dass ich liebevolle Gefühle für das kleine Wesen in mir entwickelte. Meine Sorge, das Kind nicht ausreichend lieben zu können, war wie weggewischt.

Falls Du diese Sorge also auch hegst, lass dich auf die Schwangerschaft ein und habe Vertrauen, dass dein Körper mit all den Hormonen dafür sorgen wird, dass du dich auf das Baby freust und liebevolle Gefühle entwickeln wirst!

2. Angst vor finanziellen Problemen: Wie geht es mit meinem Job nach der Babypause weiter und werde ich jemals wieder Geld verdienen?

Als Freiberuflerin war für mich der Einbruch im Gehalt von 100 auf 0. Kein Mutterschutz, kein Elterngeld, keine Verlängerung meiner Kundenbeauftragungen und zu guter Letzt noch ein Crash im Aktienmarkt. Hier half es mir, ganz objektiv schwarz auf weiß auszurechnen, wie viel Geld ich in den kommenden neun bis zwölf Monaten zum Leben brauchen würde, einschließlich aller Steuerzahlungen sowie eingehenden Rechnungen.

Außerdem machte ich meinen Kunden ganz klare Ansagen, ab wann ich wieder für sie zur Verfügung stehen würde und in welchem Umfang. Um dies auch wirklich absichern zu können, arbeiteten mein Mann und ich einen klaren Plan aus, wer wann zu Hause sein würde, organisierten eine Kinderbetreuung zur Überbrückung und machten uns frühzeitig zum Krippenplatz Gedanken.

Auch damit hatte ich keine Garantie, nach der Pause wieder für meine alten Kunden arbeiten zu dürfen. Ich setzte mir also einen Termin, ab wann ich wieder mit der Akquise beginnen würde, um mein Zieldatum zum Wiedereinstieg einhalten zu können. Finanziell plante ich ein, dass ich einige zusätzliche Monate würden überbrücken müssen.

Das in Summe half mir, mich für gut vorbereitet zu fühlen und mich auf die Jobpause freuen zu können.

3. Angst vor der Geburt: Werde ich diese Geburt überstehen und welche Schmerzen werde ich ausstehen müssen?

Sowohl eine natürliche Geburt, also auch ein Kaiserschnitt wären mir recht gewesen. Eine gewisse Angst oder Unruhe habe ich mit beidem verbunden. In meiner Vorstellung war die natürliche Geburt schmerzhafter, bot aber eine schnellere Genesung. Ein Kaiserschnitt schien mir die "einfachere" Geburtsmethode, aber gefolgt von stärkeren Einschränkungen in den Wochen danach.

Zwei Sätze halfen mir, die Angst vor der Geburt nicht zu groß werden zu lassen:

  • "Das Kind muss raus - da komme ich nicht drum herum." Also brauche ich mich auch nicht zu sehr davon stressen lassen.
  • "Andere Frauen haben das auch schon geschafft." Und sie würden kein weiteres Kind bekommen, wenn eine Geburt für sie traumatisch war.

Praktisch hat mir außerdem geholfen, die Geburtsklinik zu besichtigen und einen Eindruck von den Räumlichkeiten und Hebammen zu gewinnen. Ich hatte den Eindruck, dass man mich dort gut behandeln und unter der Geburt auf meine Bedürfnisse eingehen würde.

Zudem war ich persönlich offen dafür, meine Schmerzen unter der Geburt mit Schmerzmitteln und PDA zu lindern. Die Entscheidung ist natürlich jedem selbst überlassen. Mein Motto war da "ich nehme alles, was man mir empfiehlt und was mir hilft, die Geburt angenehmer zu überstehen". Für die PDA habe ich einen Termin ausgemacht, um mich ordentlich darüber aufklären zu lassen.


Fazit: Schwangerschaftsängste sind normal – und du kannst sie bewältigen!

Ängste in der Schwangerschaft sind völlig natürlich, aber sie sollten dich nicht davon abhalten, diese besondere Zeit zu genießen. Informiere dich, sprich über deine Sorgen und vertraue darauf, dass du deinen eigenen Weg als Mama finden wirst. Du bist nicht allein – und du wirst diese Herausforderungen meistern!


Zur Autorin

Ich bin Stella, 32 Jahre alt, Mama einer kleinen Tochter und die Autorin dieses Online-Magazins. Während meiner ersten Schwangerschaft hatte ich unzählige Fragen – zu meinem Körper, zur Geburt, zum Stillen und zum Wochenbett. Viele Antworten musste ich mir mühsam zusammensuchen, manches habe ich erst durch eigene Erfahrungen verstanden.

Heute möchte ich mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben – ehrlich, fundiert und einfühlsam. Ich recherchiere sorgfältig und lasse meine eigene Reise als Mama in meine Texte einfließen. Dabei decke ich die aufregende Phase von der Schwangerschaft, über die Geburt, zum Wochenbett, den ersten Monaten mit Baby und den Wiedereinstieg in den Beruf ab. Mein Ziel ist es, dich als werdende Mama zu informieren, auf deiner Reise zu begleiten und dich auf alles vorzubereiten, was dich in diesem neuen Lebensabschnitt erwarten kann.

Foto von Alexandra Gorn / Unsplash